So bleibt dein Instagram-Content kreativ

Wenn man damit beginnt, Content auf Instagram zu produzieren, ist das anfangs ganz leicht. Man sprüht vor Ideen und hat so viel zu sagen, dass man kaum genug zu Wort kommen kann. Dieses Phänomen hält sich auch eine Weile, wenn man sich eines Themas bedient, für das man sich tatsächlich begeistert
Ich will an dieser Stelle nicht noch einen weiteren Artikel darüber verfassen, wie jeder Mensch das eigene „Warum?“ oder die eine wahrhaftige Leidenschaft erkennt mit der man für immer zum brennenden Leuchtfeuer der Inspiration für andere werden kann. Artikel dieser Art findet man an jeder Internet-Straßenecke und ich sehe keinen Grund, diesen Topf noch weiter zu füllen. 

Stattdessen bleiben wir möglichst konkret, denn selbst wenn man dieses eine, endlos geliebte Thema gefunden hat und fleißig Content dazu erstellt, kommt der Tag, an dem man das Gefühl hat, dass alles gesagt wurde. Man sträubt sich innerlich davor, das wiederzukäuen, was man schon mal irgendwann gesagt hat – meistens, weil man gar nicht bemerkt hat, dass man an sich selbst die Erwartung gestellt hat, dauerhaft innovativ zu sein. 

Die schlechte Nachricht ist: 
Dieses Gefühl kommt immer wieder und man kann nur sehr schlecht immer innovativ sein.
Die gute Nachricht ist: Halb so wild, es ist gar nicht notwendig, ständig das Rad neu zu erfinden – im Gegenteil, das kann auch ziemlich kontraproduktiv werden. Über diese gelegentlichen Motivationslöcher und kreativen Blockaden kann man sich zum Glück hinweghelfen – und ich packe ein paar Tricks aus unserer Strategien-Kiste aus, um das zu verdeutlichen.

Content Upcycling – Mach ein Video aus deinem alten Blog-Post

Man selbst erinnert sich zumindest anfangs sehr genau an die Blog-Artikel, die man verfasst hat. Insbesondere, wenn man über richtige Herzensthemen schreibt, textet man ja nicht nur einfach irgendwas dahin, sondern es wird persönlich. Als Autor vergisst man solche Artikel nicht sehr schnell und sie bleiben in der Aufmerksamkeit ziemlich präsent. 
Daher hat man erst einmal eine gewisse Scheu davor, sich die eigenen älteren Blogartikel nochmal zu schnappen und einem Upcycling zu unterziehen. 
Genau das ist allerdings ziemlich clever, denn: 

– Man gewinnt mit der Zeit neue Follower, die den älteren Content wahrscheinlich nicht kennen.

– Eine neue Aufbereitung von Content, den man schon mal gemacht hat, gibt einen ganz anderen Charakter.

– Da schon etwas Zeit vergangen ist, hast du möglicherweise in der Zwischenzeit neue Ideen entwickelt, oder andere Argumente gehört – es ist also gar nicht notwendig, den bereits vorhandenen Content 1:1 genauso wiederzugeben.

–  Du kannst dich auch auf Teilaspekte aus deinem Artikel fokussieren und dazu etwas sagen.

Und warum eigentlich ein Video?

Ganz einfach, weil Menschen gerne mit Menschen interagieren. Sobald wir Content einem Gesicht bzw. einer Person zuordnen können, wird das ganze persönlicher und echter. Man fühlt sich wohler und wird vielleicht auch interessierter, weil diese eine Person nicht nur in der Lage ist, sich schriftlich gut auszudrücken, sondern einfach sympathisch wirkt und eine angenehme Ausstrahlung hat. 
Mit einem Bot will keiner reden.

Nimm ein „How to“-Video auf

Dazu gibt es zahlreiche, sehr pragmatische Gründe. Zum einen ist Neugierde ein essentieller Motor in menschlichem Verhalten. Wie macht man dies, wie geht das, warum xyz? Wenn etwas interessant ist, wollen wir wissen, wie das geht.
Spätestens wenn du deinen USP (Unique Selling Proposition; was macht dich einzigartig?) gefunden hast, gibt es schon mal ein „How to“-Video das du aufnehmen kannst, nämlich das zu deinem Spezialgebiet. Das tolle an diesem Format ist, dass du nicht gleich stundenlang reden musst – denke auch immer daran, dass die Aufmerksamkeitsspanne von Instagram-Usern recht überschaubar ist (geht uns ja allen so). Für Instagram gilt also besonders: In der Kürze liegt die Würze. Dazu kannst du problemlos ein kurzes Skript über das schreiben, was du vorstellen willst. 
Auch teueres Equipment ist nicht unbedingt notwendig, du kannst beispielsweise deinen Smartphone-Bildschirm mit kostenlosen Apps wie „Record it!“) aufnehmen, oder einfach dich selbst in Zeitraffervideos zu zeigen, während du genau xy machst, etc.. 

Beispiel: 
Sagen wir, du möchtest auf deinem Profil anderen Leuten beibringen, wie man tollen Content erstellt. Dann könntest du ein „How-To“-Video darüber machen, wie man „How-To“-Videos macht.

Frag doch einfach mal deine Follower, wenn dein Kopf raucht!

Vielleicht hast du schlecht geschlafen, am Vortag ein Bier zu viel getrunken, oder privat nagt etwas an dir, das dir jeglichen Zugang zur Inspiration verwehrt. Brütest du über einem bestimmten Problem? Das kommt vor und wahrscheinlich wird dieses Gefühl noch ein paar Mal auf dich warten. Das macht aber gar nichts, denn deine Follower sind echte Menschen, sie sind clever und sie finden es spannend, was du machst. Wenn du nicht weiterkommst, oder dir die Lösung nicht partout einfällt, dann frag doch einfach mal deine Follower nach ihrer Einschätzung. Warum eigentlich nicht? 
Wenn sie sich inhaltlich angesprochen fühlen, helfen die meisten Menschen nämlich eigentlich ganz gerne. Oft sind Menschen deshalb passive Content-Konsumenten, weil sie das Gefühl haben, sie könnten nichts „zur Sache tun“. Vielleicht kannst du das damit ändern. Wer weiß, ob du nicht das ein oder andere interessante Gespräch daraus ableiten kannst. Vielleicht winkt sogar jemand mit einer Lösung. 
Du bist schließlich ein echter Mensch mit dem man interagiert und kein Fernsehsender.

Du hast eine nützliche Infografik gefunden? Teile sie!

Infografiken sind genial, denn wir alle lieben übersichtlich aufbereitete Informationen. Es gibt zahlreiche Infografiken zu jedem, wirklich jedem Themenbereich. Auch zu deinem. Natürlich kannst du auch selbst anfangen, Infografiken zu entwerfen, aber wenn du über etwas interessantes stolperst, das zu deinem Themengebiet passt, solltest du nicht zögern und es reposten, bzw. in den Stories verlinken. 
Sag in der Bildunterschrift etwas dazu (deine Meinung, wieso spricht dich das an, etc.) oder mach ein paar Stories darüber. 
Wir alle lieben es, etwas relevantes zu lernen – und am Besten auf einen Blick, ohne minutenlang etwas studieren zu müssen.

Lass deine Follower abstimmen!

Du fragst dich, was deine Follower eigentlich sehen wollen, oder ob sie eher Typ A oder Typ B sind? Das schreit nach einer Abstimmung. 
Unserer Erfahrung nach funktioniert das dann am Besten, wenn man die Abstimmungsoptionen einfach hält. Wenn du von deinen Followern ein vielschichtiges Feedback zu einer Idee erfragst, passiert vielleicht nicht besonders viel. Denk daran: jeder Klick ist eine Anstrengung, die sie erst mal in Kauf nehmen müssen. Sich zwischen A und B zu entscheiden ist jedoch nicht besonders anspruchsvoll. Insbesondere, wenn es interaktiv wird und die Follower an der Entwicklung deines Contents teilhaben können. Heißt: Du weißt nicht, ob du zuerst einen Artikel über Ananas oder einen über Birnen schreiben möchtest? Lass doch deine Follower entscheiden, was sie zuerst haben wollen. Stell ihnen im Anschluss das Ergebnis vor und verweise dann auf deinen fertigen Ananas-Artikel! Das schafft auch andauerndes Interesse am Ergebnis. 
Wenn du schon dabei bist, frag doch gleich noch in die Runde, ob jemand besondere Erfahrungen zum Thema gemacht hat. 

Oder aber: 
lerne deine Follower kennen, indem du mit ihnen „30 Questions“ spielst. Das funktioniert denkbar einfach, indem man zwei konträre Optionen gibt:
Kaffee oder Tee? Frühaufsteher oder Langschläfer? Büro Job oder Home Office? Natürlich kannst du das beliebig an dein Thema oder an deine Nische anpassen. Wenn du deiner Meinung nach genug Infos gesammelt hast, mach eine Auswertung, stell die Ergebnisse vor. Es ist interessant für deine Follower, was die anderen gewählt haben, insbesondere wenn deine Zielgruppe klar und einheitlich ist.

Live-Videos … oder doch nicht?

Beim Thema Live-Videos scheiden sich die Geister. Das Dauer-Argument ist natürlich, dass die Algorithmen der Social Media-Welt Live Videos besser ranken als anderen Content. Wir gehören trotzdem nicht unbedingt zu den brennenden Befürwortern, die jedem uneingeschränkt Live Videos ans Herz legen. Aus welchem Grund? Naja, man braucht schon eine fortgeschrittene Anzahl von Followern, um in Live-Videos eine Interaktion hinzukriegen, die irgendwem(!) Spaß macht. Natürlich kann man ein Live-Video ankündigen, aber das ist noch kein Garant dafür, dass viel los ist. 
Dass der IG-Algorithmus für den Content-Konsumenten arbeitet und nicht für den Content-Ersteller wissen wir schon. Das bedeutet, dass Instagram lernt, zu welchem Content man sich äußert, was man postet und wer mit einem interagiert. Auf dieser Basis wird dein Content anderen Usern vorgeschlagen, oder vorrangig angezeigt. Wenn du also thematisch bei der Sache bleibst, werden dich die richtigen Personen finden, auch ohne Live-Videos. 


Zu Videos raten wir auf jeden Fall, aber wenn du dich live albern fühlst und jeder sich dieses Gefühl dann ansehen kann, solltest du dich nicht stressen und bei Feed-Videos und Story-Videos bleiben. Da hast du auch die Möglichkeit, Passagen mehrmals einzusprechen, falls du dich verhaspelst, einen Frosch im Hals hast, oder wenn Tante Gisela plötzlich ins Video ruft, dass das Essen fertig ist.
Mit der Zeit wird man routiniert darin, das eigene Gesicht zu zeigen und redet einfach drauf los. Wenn es soweit ist, kannst du deine Meinung zu Live-Videos ja einfach nochmal überdenken und gegebenenfalls ändern.  

Zeig der Welt, was deine Follower können!

Dieser Punkt wird total unterschätzt. Soziale Medien nennt man ja auch Soziale Netzwerke. Netzwerke sind mehrseitig, nicht nur einseitig. Das heißt: So wie du dich total darüber freust, wenn einer deiner Follwer deinen Content weiterempfiehlt, solltest du das auch tun. Erstens ist das einfach eine tolle Geste und würdigt das Engagement anderer User, zweitens lässt sich auch dadurch die eigene Reichweite vergrößern. Netzwerken, netzwerken, netzwerken! Deine Follower mögen deinen Content, warum sollten sie nicht auch genauso denjenigen Content mögen, den du cool findest?

Raus damit in die Welt!

Hochwertige Captions

Bildunterschriften sind so ein Thema für sich, aber es ist definitiv so, dass es Sinn ergibt, auch deine Captions übersichtlich und ansprechbar zu gestalten. Natürlich ist es möglich, einfach nur Hashtags unter die Bilder zu setzen (oder auch nicht), aber die Caption ist noch eine weitere Ebene, auf der du Informationen übermitteln kannst.


Für die Bildunterschriften gilt vor allem eines:  
Komm auf den Punkt und bleib übersichtlich. Es ist nicht notwendig und auch nicht empfehlenswert, einen undurchdachten Roman zu verfassen und unter deinen Post zu setzen. Wenn man aber direkt erkennt, dass deine Bildunterschrift eine Struktur hat, dann ist das etwas anderes. Da liest man ganz gerne drüber, denn man hat das Gefühl, bereits sauber aufbereiteten Content zu nutzen. Auch Emojis lockern die Sache auf. In Maßen allerdings, nicht in Massen.

Know, Like, Trust 

Dieses Prinzip kennt man im Sales schon lange, aber es gilt genauso im Social Media-Bereich und überall, wo man an Menschen herantreten möchte, die man noch nicht kennt und langfristig deren Interesse binden will. 
Da sind wir wieder beim (sozialen) netzwerken, und netzwerken kann man nur mit echten Menschen. Deshalb muss man sich genau als solcher präsentieren. Das Grundprinzip „know, like, trust“ ist also darauf ausgelegt, dass jeder Content, den du veröffentlichst dazu beitragen sollte, dass deine Follower dich besser kennenlernen können (know), dich sympathischer finden (like) und, die Königsdisziplin, Vertrauen zu dir und deinem Content oder deinem Produkt aufbauen (trust). 

Bekenn also Farbe, steh zu deinen Meinungen und verstecke nicht deine Eigenheiten, tritt mit deinen Followern wirklich in Kontakt und sprich mit ihnen. Im B2B-Bereich solltest du dich erst recht nicht hinter deinen Followern verstecken, denn authentische Testemonials sind Gold wert. Also investier Zeit in die Menschen, die sich für interessieren, bleib echt und authentisch und widme dich dem Thema, für das du brennst. Bleib dran. Dann wird das.

Qualität vs. Quantität?

Auch diese Frage stellt sich im Laufe der eigenen Social Media-Karriere immer wieder; wie oft muss ich eigentlich posten? Muss das täglich sein? Ist es nicht wichtiger, dass der Content auch gut ist?

Vor einigen Wochen habe ich gelesen, die Follower müssten einen auch mal vermissen. Das sehe ich so nicht, denn der Feed wird bei jedem User voll – fraglich ist also nur, mit welchem Content er sich füllt und ob man dabei ist.
Die Frage ist natürlich, wie stark man sich von einer Plattform wie Instagram abhängig macht im Verkauf eines Produktes oder einer Dienstleistung. Ist Instagram die Haupt-Plattform dafür, dann sollte man definitiv Zeit und Energie hineininvestieren, denn von nichts kommt nichts. Hat man ganz andere Absatzkanäle und dient Instagram eher als nettes Online-Portfolio, dann muss es wahrscheinlich nicht jeden Tag sein. 

Trotzdem noch unsere Gedanken zum Thema Quantität: 
Natürlich sollte man keinen minderwertigen, langweiligen, unoriginellen Content produzieren, wenn man irgendwas damit vorhat. Allerdings lernt man Content-Plattformen erst kennen und meistert sie erst mit der Zeit. Es gilt, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was funktioniert, was nicht funktioniert und wo vielleicht auch die Grenzen der Machbarkeit liegen. Ohne Routine geht es nicht. Als Anfänger wird man also auch Content produzieren wie ein Anfänger und der schnellste Weg, wahnsinnig guten Content zu produzieren, ist auch quantitativ dran zu bleiben. Wer nur einmal die Woche halbherzig ins Fitnessstudio geht, erwartet schließlich auch nicht, dass er nach drei Monaten mit der Traumfigur aufwacht. 

Dementsprechend sehen wir die Quantität der Qualität übergeordnet. Nuancen lernt man mit der Zeit.  

Sei neugierig!

Wenn man Instagram richtig nutzt, sind die Möglichkeiten riesig. Das Potenzial ist im deutschsprachigen B2B-Bereich noch nicht besonders gut ausgeschöpft – viele Unternehmen verstehen zwar, dass es ohne Social Media nicht mehr geht, sie sind aber vergleichsweise unbeholfen und träge, was B2B-Content angeht. 
Nutz also die weißen Flecken auf der Landkarte aus, um mal zu erforschen, was möglich ist und wen du überhaupt begeisterst. Es können sich spannende Kontakte ergeben und du kannst mit wenigen Kniffen viel nahbarer für deine Kunden (nicht nur deine Follower!) werden.  
Über Nacht wird sich der Erfolg wahrscheinlich nicht einstellen, aber wenn du dir die Zeit nimmst, ein schlüssiges Konzept erarbeitest und wirklich mit Leidenschaft dabei bist, dann entwickelst du ein neues Gespür dafür, was auf dem Markt los ist und kannst mit der Zeit auch Trends unter deinen Followern und Kunden erkennen.

Instagram ist eine tolle Plattform, um sich auszutauschen. Auch im B2B-Bereich. 


Und wenn du dich dafür interessierst, auf Instagram nicht nur deinen Content zu präsentieren, sondern auch Werbung zu schalten, kannst du hier nachlesen, wie wir das gemacht haben, inklusive kompletter Auswertung der Ergebnisse.

Wenn man sich dieser Tricks bedient, solltest du deine kreativen Content-Blockaden recht einfach überwinden können. Was hilft dir davon am meisten?
Oder gibt es Punkte, die für dich gar nicht in Frage kommen?
Lass gerne einen Kommentar da, wir sind gespannt!