Mehr Nachhaltigkeit durch Cloudlösungen

Wer sein Unternehmen nachhaltiger gestalten will, kommt heute nicht mehr am Thema Cloudlösungen vorbei. Eigene Server zu betreiben wird mit steigenden Energiepreisen teurer und ist ganz nebenbei auch kosten- und ressourcenineffizient.
Wir erklären euch, weshalb der Umstieg auf Cloudlösungen eine nachhaltige Entscheidung ist, wieso eigene Server nicht mit grünen Rechenzentren mithalten können und beleuchten nebenbei das Thema Datensicherheit in der Cloud.

Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen ist das Betreiben eines eigenen Servers eigentlich keine vertretbare Option mehr. Von einer sinnvollen Auslastung des hauseigenen Servers kann man in aller Regel nicht sprechen, denn aus Sicherheitsgründen wird die IT-Infrastruktur oft so groß kalkuliert, dass nichts passieren kann. Der Energieaufwand eines Servers wird jedoch nur im Verhältnis geringer, denn die verbrauchten Ressourcen beziehen sich auf den Betrieb des Servers als solchen und nicht seinen Auslastungsgrad. Bei genauer Betrachtung ist der Stromverbrauch jedoch noch das Geringste. Da Server externen Umwelteinflüssen wie Temperaturschwankungen unterworfen sind, muss die Kühlung durch eine Klimaanlage gewährleistet sein. Diese Klimaanlage wiederum benötigt Ausfallmechanismen, die eine zuverlässige 24/7-Überwachung ermöglichen. Ergo einen Internetanschluss, denn eine automatisierte Warnung an die Verantwortlichen muss ja auch von irgendwo kommen. 

Funktioniert der Server dann aus irgendeinem Grund nicht, muss es einerseits ein Backup des Servers geben, damit alles nahtlos weiterlaufen kann. Gezwungenermaßen stellt sich die Frage, wer sich um all das kümmert, wenn beispielsweise ein Server-Netzteil nicht mehr funktioniert. Dieses Backup sollte im Idealfall auch nicht drei Jahre alt sein, sondern regelmäßig gemacht werden. Andererseits muss das akute Problem behoben werden, der Server braucht Wartung. In großen Unternehmen ergibt ein Server-Adminstrator durchaus Sinn. In einem kleineren Unternehmen ohne IT-Schwerpunkt ist der finanzielle Mehraufwand für das entsprechende Personal jedoch kaum tragbar. Dies fällt umso mehr ins Gewicht, wenn man bedenkt, dass der Server die meiste Zeit des Tages sowieso nur „Däumchen dreht“, da er nicht ausgelastet ist.

Aus eigener Erfahrung können wir berichten, dass auch uns selbst das Thema „Effizienz“ (als Kriterium bei der nachhaltigen Nutzung von Hardware-Ressourcen, mehr dazu könnt ihr hierlesen!) beim hauseigenen Serverbetrieb lange Zeit durch die Lappen ging: Erst im Zuge der Cloudmigration stellte sich heraus, dass die Datenbank-Indizes unserer eigenen Software sehr ineffizient waren. Da die kundeneigenen, und fairerweise auch unsere eigenen Server allerdings sowieso unterfordert waren, fiel dies einfach nie auf. Neu aufgerollt wurde die Struktur erst mit dem Umzug auf virtuelle Server in einem Rechenzentrum.

Was macht solche Cloud-Rechenzentren denn überhaupt nachhaltig?
Kurz und knapp: Sie sind unschlagbar effizient. Das hat viele Gründe, angefangen dabei, dass pro Server bedeutend mehr Leistung zur Verfügung steht. Natürlich kosten 64 Prozessorkerne auch etwas mehr Strom als sechs oder sieben, allerdings steigt der Stromverbrauch eben nicht linear an. Werden Server-Racks gekühlt anstatt einzelner Server, macht sich die Skalierung als massiver Effizienz-Gewinn bemerkbar. 

Nicht jeder weiß, was man sich unter einem virtuellen Server vorstellen kann, daher versuchen wir es mit einem bildhaften Beispiel: 
Ich kann mit meiner kleinen Firma natürlich ein ganzes Bürogebäude kaufen und mich auch noch um das Facility Management kümmern. Oder ich miete mich einfach in die vorhandenen Räumlichkeiten eines gewerblichen Vermieters ein. Je nachdem, wie groß meine Firma ist, brauche ich vielleicht sowieso nur einen Raum, oder zwei, vielleicht aber auch acht. Der Anbieter sorgt dafür, dass das Gebäude voll wird und meine Miete zahle ich anteilig für die Fläche, die ich nutze. Mit den Anwendungen auf dem Server verhält es sich im Prinzip genauso. Statt Fläche miete ich Leistung. Da der Anbieter die Auslastung des Servers übernimmt, sinken meine Kosten entsprechend in Relation.

Namhafte Firmen wie Google, Apple , Amazon und Microsoft betreiben zudem grüne Rechenzentren. Es werden mit lokalen Anbietern grüne Kraftwerke gebaut, die nicht nur die Rechenzentren versorgen, sondern auch zum Teil die Bevölkerung. Auch die Abwärme, die durch den Serverbetrieb entsteht, kann weiterverkauft werden und wird nicht zum „Müll“.
Als deutschen Vertreter kann man an dieser Stelle windcloud.org nennen, die in Schleswig-Holstein ein Rechenzentrum betreiben, das mit Windenergie läuft.

Wie sicher sind unsere Firmendaten in so einem Rechenzentrum?
Natürlich kommt jede Entwicklung immer mit Schattenseiten. Das Thema Cloud stellt dabei keine Ausnahme dar. Gespeichert werden die Firmendaten normalerweise in dreifacher Ausführung; zuerst einmal auf Server 1 in Rechenzentrum X. Falls Server 1 ausfällt, gibt es den Backup-Server B im selben Rechenzentrum X. Sollte nun das ganze Rechenzentrum X ausfallen, gibt es im Schwester-Rechenzentrum Y den Server C. Dass alles gleichzeitig ausfällt, ist nicht sehr wahrscheinlich.
Sicherheitsbedenken gibt es natürlich bezüglich Schadsoftware und Sicherheitslücken im Betriebssystem, was bei Hacker-Angriffen schwere Auswirkungen haben kann. Es muss aber nicht gleich so dramatisch sein, wir hatten auch schon den Fall, dass in „unserem“ Rechenzentrum X ein DNS-Dienst ausfiel, wodurch die Verbindung zum Server nicht mehr möglich war. Muss man sich nun konstant vor Hackern fürchten und doch wieder den Server unter dem Kopfkissen verstecken? Wohl kaum. Man sollte sich vor Augen führen, dass die Cloud-Riesen eben auch in der Lage sind, entsprechend hochqualifiziertes Personal einzustellen, dass sich ausschließlich der Schließung solcher Sicherheitslücken widmet und das die IT-Infrastruktur entsprechend überwacht und optimiert. 

Auch hierüber sollte man einen Moment nachdenken:
Die Cloud ist ein junges Phänomen, das kaum das Teenager-Alter erreicht hat. Insbesondere die großen amerikanischen Anbieter stecken so viele Ressourcen in die Verbesserung der Effizienz und leisten fantastische Pionierarbeit im Bereich grüne Energie(-versorgung). Microsoft streckt die Fühler in Richtung gasbetriebene Rechenzentren aus. Die iCloud wird bereits mit 100% grüner Energie betrieben. Die soziale und nachhaltige Verantwortung, die momentan von diesen Unternehmen getragen wird, darf man nicht unterschätzen. Da kann aktuell keine staatliche Institution mithalten (bei Elektroautos gestaltet sich das ganz ähnlich). Das Potenzial, das in diesem Bereich noch ausgeschöpft werden kann ist riesig. Fortschritt ist ein Prozess, und mit jedem Schritt in die richtige Richtung kommt das Ziel „nachhaltiges Leben“ ein Stück näher.
Allein das macht den Umstieg in die Cloud zu einer Entscheidung, die sich nicht nur im Unternehmen, sondern auch auf einem gesellschaftlichen Level positiv auswirkt. Und die Reise dürfte spannend werden. 

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