Am 29.10.2019 war ein Teil unseres Teams auf der Digital Talents #2 in Berlin. Erfahrt in unserem Bericht was wir noch nicht über Remote Work und New Work wussten.
Ein Remote-Team trifft man meistens nicht an einem Ort.
Da es um eine Messe mit den Schwerpunkten New Work und Remote Work ging, wurden wir jedoch hellhörig. Mit Alois’ Einladung als Speaker für das Panel “Remote Work Force” stand für uns der Entschluss dann fest, dass wir uns für dieses Event nicht nur am Bildschirm, sondern in Echt treffen würden. In den Weiten des Internets findet natürlich bereits ein reger Austausch zum Thema Ortsunabhängigkeit statt – doch einigen der Köpfen zu begegnen, die sich für eine Neudefinition und neue Ausgestaltung des Begriffes Arbeit stark machen, war auch für uns mehr als interessant.
Aber drehen wir für einen Moment die Uhren auf Null. Der Begriff New Work geht ursprünglich auf Frithjof Bergmann zurück, dessen Buch “Neue Arbeit, Neue Kultur” wohl eine ganze Bewegung inspiriert hat. Dass der Begriff New Work mittlerweile jedoch zum Buzz Word geworden ist, den es weiter zu interpretieren gilt, war der überwältigende Konsens der eingeladenen Speaker. Auch darüber, dass es Zeit für eine Umgestaltung der Arbeitswelt ist und dass sich das auch nicht aufhalten lassen wird, waren sich über die Panels hinweg alle einig.

Mit Teresa von getremote.de – nach vielen Monaten der digitalen
Kooperation und des Austauschs haben wir uns auf der Digital Talents
nun auch in Echt kennen gelernt!
Wie vielfältig das Konzept “New Work” auf dem deutschsprachigen Arbeitsmarkt umgesetzt wird, hat auch uns überrascht:
– Der VoIP-Anbieter Sipgate setzt auf ein Weiterbildungsmodell, in dem die Mitarbeiter selbst wählen, was sie lernen möchten – ganz unabhängig ihres Arbeitsinhaltes. Warum? Weil jedes Unternehmen profitiert, wenn Menschen etwas aus Leidenschaft lernen und dieses Wissen mit ins Team bringen. Pia Heinze, die bei Sipgate als Scrum-Master tätig ist, hat anhand eigener Beispiele dargelegt, dass nicht jede Art von Antrag kompliziert und die Hierarchie nicht immer steil sein muss.
Was uns persönlich von Sipgate am meisten beeindruckt hat, ist der Ansatz, sich für Überstunden rechtfertigen zu müssen – damit diese am Besten gar nicht erst entstehen. Das könnt ihr hier nachlesen.
– Auch namhafte Konzerne, beispielsweise in der Automotive-Branche, wenden sich an Unternehmensberater, um auf den “New Work”-Zug aufzuspringen. Jörn Hendrik Ast, Gründer der New Work Heroes, sieht eine Veränderung auch bei den großen Fischen definitiv nicht als optional an.
– Der berühmte Berliner Co-Working-Space St. Oberholz hegt nicht nur fortgeschrittene Expansionsgedanken. Tobias Kremkau hat von US-amerikanischen Co-Working-Spaces in Shopping-Malls, von Co-Working-Zügen in Polen berichtet und wieso Kaffee und Co-Working so gut zusammenpassen. Cool!
– Wirtschaftsjournalistin Inga Höltmann ist sich sicher, dass die Kernfrage, die auch zukünftig immer weiter in den Vordergrund rücken wird, lautet: “Was will ich denn wirklich machen?”. Worauf es ankommt sei, dass Arbeitnehmer sich auch gegenüber ihrem Arbeitgeber für mehr Freiräume stark machten.

Tolle Menschen mit tollen Ideen – dass im Modell der neuen Arbeit
noch viel mehr steckt, als wir im Alltag auf dem Schirm haben, wurde uns insbesondere beim Panel über New Work bewusst.

Tobias Kremkau vom St. Oberholz- Co-Working in seiner Präsentation
über New Work und Ortsunabhängigkeit.

Unsere Perspektive als ortsunabhängiges Team
Aufgefallen ist uns insbesondere, dass zwischen den Speakern und Professionals im New Work-Bereich und den meisten Gästen noch große Unterschiede im Denken gibt. Bei den meisten Menschen ist nicht nur “New Work”, sondern insbesondere auch das Phänomen des ortsunabhängigen Arbeitens zwar im Kopf, aber scheint noch nicht als wirklich realistische Option wahrgenommen zu werden – auch mangels Unternehmen, die von diesem Arbeitsmodell Gebrauch machen. Die Rückfragen der Teilnehmer waren jedenfalls eher auf die technische Machbarkeit von ortsunabhängigem Arbeiten ausgerichtet.
Der Abschluss unseres Tages bildete das Panel über Remote Work.
Was für eine Ehre, dass Alois den Ansatz von julitec bei dieser Gelegenheit
in die Welt hinaustragen konnte.
Wir freuen uns über die neuen, spannenden Kontakte, die wir auf der Digital Talents in Berlin geknüpft haben. Dass die Learnings anderer Unternehmen den unseren so gleichen, bestärkt uns darin, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Denjenigen, die als Gast bei der Digital Talents waren, wünschen wir viele Inspirationen, Willensstärke und Durchhaltevermögen, um ein freieres Arbeitsleben umsetzen zu können.